Seit die Donaueschinger Musiktage 1921 als Forum avancierter Kammermusik unter fürstlicher Protektion gegründet wurden, haben sie die Entwicklungen der neuen Musik Europas wesentlich mitgeprägt. Aus dem Festival ist nach 1950 durch den Einstieg des damaligen Südwestfunks und heutigen SWR auch ein großdimensioniertes Orchester- und Vokalfest geworden, bei dem die Radioklangkörper – SWR Symphonieorchester, SWR Vokalensemble und SWR Experimentalstudio – wichtige Partner der Komponist*innen bilden. Heute etabliert als ein Treffpunkt von Komponist*innen, Studierenden, Musikfreund*innen und der (nicht nur) deutschsprachigen Branche, kann das Festival auf ein großes Publikum von jährlich 6.000 Personen zählen, die 2023 aus 33 Ländern kamen.

Das Festival widmet sich 2024 unter dem Titel alonetogether dem Paradoxon musikalischer Aufführungen, zugleich solitär und intim wie auch öffentlich und gemeinschaftlich zu sein. Dazu erkundet es unterschiedlichste Konstellationen von Individuen und Gruppen. Es gehört zu den faszinierenden, bisher wenig untersuchten Phänomenen des Konzertlebens, dass ein Publikum von 1.000 Personen einer einzigen Person genauso hingebungsvoll zuhören kann wie einem großen Orchester, wobei sich das Verhältnis zwangsläufig verändert. Jedes Konzert, jede Installation schafft durch das Format ein spezifisches Dispositiv, wie sich Individuum und Gruppe zueinander verhalten – musikalisch, räumlich, medial, sozial – sowohl zwischen den Musiker*innen als auch zwischen Musiker*innen und Publikum. Die Werke der beiden Orchesterkonzerte entwerfen ganz verschiedene Verhältnisse zwischen Komponist*innen, Solist*innen und Orchester. Neben 21 Uraufführungen präsentieren die Musiktage Premieren von Musiker*innen, wie von Pierre-Laurent Aimard, der erstmals beim Festival als Solist auftritt.

Die Donaueschinger Musiktage 2024 werden von der Ernst von Siemens Musikstiftung unterstützt.

Weitere Informationen:
musikfreunde-donaueschingen.de

Termine

17. – 20. Oktober 2024
Verschiedene Orte, Donaueschingen