Kompositionsaufträge an Alex Paxton, Hugo van Rechem & Raimonda Žiukaite
RCCR Projects, Berlin (DE)
Im Rahmen des Into the Open – Music Festival 2025 vergibt RCCR Projects drei Kompositionsaufträge an Alex Paxton, Hugo van Rechem und Raimonda Žiukaite, ermöglicht von der Ernst von Siemens Musikstiftung.
Into the Open ist das Musikfestival der neuen Generation, das junge Musiker*innen in flexiblen Ensembles mit Künstler*innen anderer Genres wie Tanz, Elektronik, Schauspiel oder Videokunst verbindet, um „klassische“ Musik durch neue Veranstaltungsformen erlebbar zu machen. Das Festival entstand im Sommer 2020 und wuchs in den Folgejahren durch Partnerschaften mit Kulturinstitutionen in mehreren Regionen Deutschlands weiter an. 2023 wurde ITO als eigenständiges Festival in Berlin präsentiert. Im Januar 2024 folgte die zweite Ausgabe unter dem Leitthema Visions und präsentierte erstmals zwei Auftragskompositionen mit Unterstützung von Ernst von Siemens Musikstiftung. Ab 2025 wird das Festival mit Unterstützung der EU zu einem Europafestival ausgeweitet. Das Leitthema ist Rituals.
Alex Paxtons Werk Big Gay Cartoon Machine entsteht für Trio (Posaune, Drum-Kit und Klavier). „Das Stück bedeutet für mich als Komponist Neuland, da es die Intensität meiner musikalischen Sprache (die größtenteils in größeren, vollständig notierten Ensembles existiert) in einer neuen Form eines Trios von Rhythmus-/Jazzmusiker*innen konzentriert. Die Klangsprache wird als meine Stimme erkennbar sein, sie wird jedoch grooviger sein, was zur Natur der Musiker*innen des Ensembles passt. Die Welt der Elektronik und der Samples, mit denen das Stück spielt, ist aus meinen vorangegangenen Arbeiten erkennbar, aber mit einem neuen Gefühl, da sie in diese ‚rhythmische Musikwelt‘ übersetzt wird.”
Raimonda Žiukaite schreibt ihr Werk Rituals of desire für das Frauen-Ensemble Narkose für Stimme, E-Gitarre, Live-Elektronik und Violine. Die Komposition erforscht die symbiotische Beziehung zwischen Bewegung und Klang in Form eines von dunkler Folklore inspirierten Rituals. In der Anfangsphase der Aufführung geht es um kausale Opazität, ein entscheidendes Element des Rituals. Kausale Opazität bezieht sich auf das Fehlen einer offensichtlichen physischen Kausalbeziehung zwischen einer Handlung und ihrem letztendlichen Ziel. Die Idee der kausalen Intransparenz wird in der Performance in Form von Körperbewegungen und Gesten umgesetzt. Instrumente und Klänge werden als rituelle Werkzeuge und Beschwörungen interpretiert, die für eine Zeremonie erforderlich sind.
Hugo van Rechems Werk trägt den Tital kollektive MAL(A)K(h)UT(h) – dream crafting und wird von vier Sänger*innen und Klavier, Armenischer Flöte und Percussion aufgeführt. Das Werk ist für das Eröffnungskonzert von Into the Open geplant und setzt sich mit der Verbindung verschiedener europäischer Musiktraditionen auseinander. 4 Sänger*innen mit unterschiedlichem musikalischem und kulturellem Hintergrund bewegen sich frei im Raum. Zunächst treten sie unabhängig voneinander auf, als ob sie allein wären. Auf der Bühne beginnen die Instrumentalist*innen auf den Klang zu reagieren, was zu Veränderungen im Gesang führt und allmählich neues Klangmaterial entsteht. Während das „Klangballett“ der Sänger*innen immer komplexer wird, beginnt die Verwendung von Samples aus Kriegsarchiven der Vergangenheit und Gegenwart unterbrochen, was zu einem Klangchaos führt.
Weitere Informationen:
intotheopen.eu
Termine
21., 24. & 25. Januar 2025
Kühlhaus Berlin