Tobias Schult

Kompositionsaufträge an Joanna Bailie & François Sarhan

Ensemble Resonanz, Hamburg (DE)

Die Beauftragung neuer Werke für Streicher*innen ist ein zentrales Anliegen des Hamburger Ensemble Resonanz. Auch in den kommenden Jahren verfolgt das Ensemble das Ziel, in größtmöglicher Diversität neue ästhetische Positionen zu erforschen und will in den Spielzeiten 2024/25 und 2025/26 insgesamt über 20 neue Werke uraufführen.

Beim Festival Musica in Straßburg werden zwei neue Werke von Joanna Bailie und François Sarhan zur Uraufführung gebracht, ermöglicht durch die Ernst von Siemens Musikstiftung.

Joanna Bailie sagt über ihr Werk residue: „Mein Vorhaben basiert auf alten Aufnahmen von Streichorchestern, die mehrfach durch Hall- und Verzögerungsgeräte geschickt werden. Der resultierende Klang löst sich langsam in einen Rest aus seltsamen Harmonien und verhallten Schleifen auf. Eine Transkription dieses Materials entfernt sich weiter vom Original und offenbart eine andere Art von Musik, die in ihrem Wesen akustisch und eigenständig ist, aber den Geist der bearbeiteten Aufnahmen in sich trägt.“

François Sarhans Werk trägt den Titel covaru: „Der Titel ist Jacques Roubaud entlehnt, der unter diesem Kürzel eine Reihe von Texten über seine Auffassung von Oulipo zusammengefasst hat: COmposition VAriations RUminations. Er ist gleichzeitig die Bezeichnung einer typisch europäischen theoretischen Aktivität zu einer bestimmten Zeit und klingt dennoch wie eine exotische Vokabel. Diese widersprüchlichen Aspekte werden zur Hauptquelle meiner Komposition. Das Streicherensemble wird dabei auf fast opernhafte Weise behandelt: Mit Solist*innen, Chören, Arien, dramatischen Wendungen und Konflikten. Die Musiker*innen treten als Duo, Trio, Quartett und Quintett auf, angeordnet in Inseln, mit der ersten Violine vorne, Duo und Trio dahinter und den anderen Gruppen an der Seite.“

Weitere Informationen:
ensembleresonanz.com

Termin

25. September 2024
Festival Musica, Straßburg