Martin Sigmund

Kompositionsauftrag an Alex Paxton

Musik der Jahrhunderte / Festival ECLAT, Stuttgart (DE)

Das neue, symphonisch angelegte Werk von Alex Paxton für die Neuen Vocalsolisten und das Klangforum Wien ist Ausdruck seiner „Sehnsucht, in einer Welt unendlicher klanglicher Möglichkeiten zu leben“. Mit den beiden hochvirtuosen Ensembles möchte Paxton kompositorisch Neuland betreten und Musik entwickeln, „die wie eine klangliche Science Fiction in die höchsten Sphären der Fantasie hineinreicht“.

Im Februar 2023 beeindruckte der bis dahin noch nicht sehr bekannte junge Komponist Alex Paxton das Stuttgarter ECLAT-Publikum mit seiner eigenwilligen, rätselhaft assoziationsreichen Musiksprache. Neugierig darauf, wohin sich diese reiche, von überbordenden Eindrücken aufgeladene Musik künftig entwickeln würde, wurde Alex eingeladen, ein neues Werk für eines der künftigen ECLAT Festivals zu entwickeln. Der Kompositionsauftrag wird von der Ernst von Siemens Musikstiftung ermöglicht.

„Ich habe große Erfahrung im Schreiben neuer Musik für große Instrumentalbesetzungen. In diesem Werk möchte ich mich durch den spezifischen Charakter des Klangforum Wien inspirieren lassen, der sich von dem anderen Ensemble nicht zuletzt durch die Besetzung (z.B. Akkordeon) unterscheidet. Für die Neuen Vocalsolisten zu schreiben, ist für mich in vieler Hinsicht Neuland. Ich möchte aber verschiedene Aspekte von Vokalmusik, die ich früher komponiert habe, in diesem neuen Stück weiterentwickeln: die ausdrucksstarke modernistische Musiksprache meiner frühen Opern, die Musik für Kinder, die zum Teil sehr authentisch für meine Kunst-Sprache ist und die Arbeit mit Chor-Sample-Packs, wie sie für die Film/Videospiel-Branche entwickelt wurden (allerdings verwende ich sie sehr anders), und mit selbst gebauten Sample Packs/Instrumenten, die eine immer absurdere Rolle in meiner Musik spielen, Stimmen zu Film-Chören anwachsen lassen oder hypervirtuose Cyborg-Klänge und Roboter-Kindergesang erzeugen.

Diese verschiedenen Ströme musikalisch-vokalen Ausdrucks möchte ich mit den Virtuosen der Neuen Vocalsolisten vertiefen: mit einem Ensemble, das stimmlich an die Grenze menschlicher Fähigkeiten und Vorstellungen gehen kann, von Cyborg-ähnlichen Klängen im Ersten Teil für Stimmen und Elektronik bis hin zu menschlich-körperlichen Klängen, die im Tutti-Teil in die Klangpalette eines Orchesters einfließen. Es entsteht Musik, die wie eine klangliche Science-Fiction in die höchsten Sphären der Fantasie hineinreicht und zugleich die reichen musikalischen Traditionen reflektiert, wie wir sie aus unserer gegenwärtigen Gesellschaft kennen (aus Filmmusik, Konzertmusik, Videospielen und anderen Hörtraditionen). Mein Wunsch, in einer Welt von unendlichen klanglichen Möglichkeiten zu leben, kann sich dank dieser beiden Ensembles im Tutti-Teil der Komposition erfüllen, wo so viel wie möglich von dem, was ich in mir höre, tatsächlich realisiert werden kann“, sagt Alex Paxton über sein Werk.

Weitere Informationen:
mdjstuttgart.de

Termine

8. Februar 2025
Theaterhaus Stuttgart

28. Februar 2025
Konzerthaus Wien