George Benjamin

Ernst von Siemens Musikpreis 2023

George Benjamin

Biografie

George Benjamin, geboren 1960, komponierte bereits im Alter von sieben Jahren. Im Jahr 1976 begann er, am Pariser Konservatorium bei Messiaen zu studieren, anschließend arbeitete er mit Alexander Goehr am King’s College in Cambridge.

Benjamin war erst 20 Jahre alt, als sein Werk Ringed by the Flat Horizon bei den BBC Proms vom BBC Symphony Orchestra unter Mark Elder gespielt wurde. Zwei Jahre später wurde At First Light von der London Sinfonietta und Simon Rattle uraufgeführt. Das London Symphony Orchestra brachte 2002 unter der Leitung von Pierre Boulez Palimpsests zur Uraufführung im Rahmen der Eröffnung von By George, einer Porträt-Reihe, zu der auch die Uraufführung von Shadowlines mit Pierre-Laurent Aimard gehörte. In den letzten Spielzeiten nahmen die Berliner Philharmoniker, die Hamburger Elbphilharmonie, das Composer Festival im Konzerthaus Stockholm und das Festival Présences von Radio France Programmschwerpunkte zu Benjamins Werk in die Saison auf.

Benjamin wird die Uraufführung von Picture a day like this beim Festival d’Aix-en-Provence am 5. Juli 2023 dirigieren. Wie bei seinen früheren Opernkompositionen schrieb der Dramatiker Martin Crimp den Text. Into the Little Hill wurde 2006 vom Festival d’Automne in Paris in Auftrag gegeben. Seit seiner Premiere in Aix-en-Provence 2012 hat Written on Skin viele internationale Preise gewonnen und wurde mehrfach in ganz Europa und darüber hinaus in unterschiedlichen Inszenierungen aufgeführt.

Als Dirigent verfügt Benjamin über ein breites Repertoire – von Mozart und Schumann bis hin zu Knussen und Abrahamsen – und ist für viele Uraufführungen verantwortlich, darunter bedeutende Werke von Rihm, Chin, Murail, Grisey und Ligeti. Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet ihn seit vielen Jahren mit dem Ensemble Modern, der London Sinfonietta, dem Royal Concertgebouw Orchestra und dem Mahler Chamber Orchestra, das sein Concerto for Orchestra bei den BBC Proms 2021 unter seiner Leitung uraufführte.

Seit 2001 hat Benjamin die Henry-Purcell-Professor für Komposition am King’s College London inne. Seine Werke sind bei Faber Music erschienen und wurden von Nimbus Records aufgenommen. Er hat zahlreiche Ehrungen und internationale Auszeichnungen erhalten, wurde 2015 zum Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt und im Zuge der Geburtstagsfeierlichkeiten der Queen 2017 zum Ritter geschlagen. 2019 wurde er mit dem Goldenen Löwen der Biennale Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet und im Juni 2022 erhielt er den Grand Prix artistique der Stiftung Simone et Cino Del Duca – Institut de France.

George Benjamin erhält den Ernst von Siemens Musikpreis 2023. Er ist der 50. Preisträger der Ernst von Siemens Musikstiftung nach Künstler*innen wie Benjamin Britten, der 1973 den ersten Musikpreis erhielt, Olivier Messiaen, Pierre Boulez, Herbert von Karajan, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Mariss Jansons oder Tabea Zimmermann.

Seine Werke werden von Faber Music veröffentlicht und sind bei Nimbus Records erschienen.