
Ernst von Siemens Musikpreis 2025
Sir Simon Rattle
Biografie
Simon Rattle wurde in Liverpool geboren, studierte an der Royal Academy of Music in London, wo er sein Studium 1974 abschloss. 1980 ging er als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter zum City of Birmingham Symphony Orchestra. In den 18 Jahren, die er in Birmingham war, gelang es ihm, das Orchester zu einem führenden internationalen Klangkörper zu entwickeln.
Im Jahre 2002 wechselte er als Chefdirigent zu den Berliner Philharmonikern. Bei seinem Antrittskonzert dirigierte Rattle neben Mahlers 5. Symphonie Asyla, ein zeitgenössisches Werk des Komponisten Thomas Adès. Rattle erweiterte das Repertoire der Berliner Philharmoniker, in dem er viele Werke des 20. Jahrhunderts und Werke zeitgenössischer Komponist*innen sowie Britischer und Amerikanischer Komponist*innen programmierte. Im selben Jahr rief Rattle das viel beachtete Education-Programm der Berliner Philharmoniker ins Leben, das Menschen aller Altersgruppen und kultureller Hintergründe aktiv anspricht und ihnen den Zugang zur klassischen Musik ermöglicht. Eines der bekanntesten wurde 2003 im Film Rhythm is it dokumentiert, in dem Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker mit 250 Schüler*innen aus Berliner Brennpunktschulen Igor Strawinskys Ballett Le Sacre du Printemps erarbeitet haben.
2017 wurde er Musikdirektor des London Symphony Orchestra. Während seiner Amtszeit kündigte er die Gründung der LSO East London Academy an. Das kostenlose Programm zielt darauf ab, das musikalische Potenzial junger Ost-Londoner zu erkennen und zu fördern.
Im Jahr 2021 unterzeichnete Simon Rattle einen Vertrag beim BR, um ab der Saison 2023/2024 die Position des Chefdirigenten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks zu übernehmen. Darüber hinaus ist Simon Rattle „Principal Artist“ des Orchestra of the Age of Enlightenment, Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie und unterhält langjährige Beziehungen zu anderen Spitzenorchestern wie den Wiener Philharmonikern oder der Berliner Staatskapelle sowie zu renommierten Opernhäusern wie dem Royal Opera House in London, der Berliner Staatsoper, der New Yorker Met und dem Festival d’Aix-en-Provence. Eine aktuelle Zusammenarbeit führte ihn zum Mahler Chamber Orchestra.
Rattle wirkte bei mehr als 100 Aufnahmen mit. Darunter George Gershwins Porgy and Bess (1990), das mit dem International Record Critics‘ Award (1990) ausgezeichnet wurde, Johannes Brahms‘ Ein deutsches Requiem (2007), das mit einem Grammy Award (2008) prämiert wurde, Strawinskys Psalmensinfonie und Sinfonie in C (2008), die den Grammy für die beste Choraufführung (2008) gewannen, Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion (2010) und Mahlers Sinfonie Nr. 2 in c-Moll (2011).
Sir Simon wurde 1994 von Königin Elisabeth II. in den Ritterstand erhoben und erhielt 2014 den „Order of Merit“. Im Jahr 2019 erhielt er die „Freedom of the City of London“ und 2022 wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Weitere Informationen zu Sir Simon Rattle beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.