Grenzüberschreitungen – Exil, Identität, Spiritualität

In Situ Art Society, Bonn (DE)

Anlässlich der 90. Geburtstage dreier Komponisten – des Ukrainers Leonid Hrabovsky, des Georgiers Giya Kancheli und des Esten Arvo Pärt – veranstaltet der Bonner Kunstförderverein In Situ Art Society 2025 eine Konzertreihe, bei der Werke der drei Komponisten auf dem Programm stehen.

Leonid Hrabovsky, Giya Kancheli und Arvo Pärt kannten sich und waren befreundet. Vor allem aber verbindet sie die Erfahrung des repressiven Sowjetregimes, dass das Andersdenken, freie künstlerische Entfaltung und nationale Eigenart unterdrückte und nivellierte. Innerhalb eines Jahrzehnts emigrierten alle drei, was für sie Heimatverlust und Transformation bedeutete. Heimweh und die Suche nach kultureller Identität durchziehen ihr Schaffen, aber auch das Streben nach einer universellen musikalischen Sprache, die politische und geografische Grenzen überwindet. Bemerkenswert ist, wie trotz der geografischen Distanz die Auseinandersetzung mit der eigenen kulturellen Herkunft ein zentrales Element ihres Schaffens geblieben ist. Besonders deutlich wird dies bei allen dreien in ihren Kompositionen für Stimme und Chor.

Die Werke dieser Komponisten sind stark von spirituellen, philosophischen und existentiellen Themen geprägt. So unterschiedlich ihre Stile auch sind, gemeinsam ist ihnen die Vorliebe für klare, reduzierte musikalische Strukturen. Vor allem Pärt und Kancheli nutzen den minimalistischen Ansatz, um mit wenigen Mitteln große Ausdruckskraft zu entfalten.

Die Konzertreihe Grenzüberschreitungen – Exil, Identität, Spiritualität wird von der Ernst von Siemens Musikstiftung unterstützt.

Weitere Informationen:
in-situ-art-society.de

Termine

5. Dezember 2025
Kirche St. Joseph, Bonn

6. & 7. Dezember 2025
Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn